Wer sein Auto lieb , kann durchaus auch einmal aufs Fahrrad umsteigen – vorausgesetzt, es ist von derselben Marke. Die Autohersteller haben da so einiges im Portfolio.
Baseballkappen, Jacken, Taschen oder Uhren mit dem Logo einer Automarke drauf – all das hat mit dieser nicht unbedingt etwas zu tun, aber es macht trotzdem Sinn. Man identifiziert sich mit der Marke, bringt ihr Vertrauen entgegen und möchte mehr davon haben – genauso wie der Fan sein T-Shirt mit dem Rockstar drauf.
Man nennt es nüchtern Merchandising. Die Marken transportieren ihr Image, die Kunden nehmen es dankbar auf und machen es zu ihrem eigenen. Fahrräder als Merchandisingartikel wiederum sind nicht nur grundsätzlich nützlicher als, sagen wir, Schlüsselanhänger mit Logo, sondern haben, genauso wie Autos, auch einiges mit Mobilität zu tun. Interessanterweise tauchen sie historisch annähernd im gleichen Zeitraum auf, wobei die Fäden bei einem gewissen Monsieur Armand Peugeot zusammenlaufen.
Der hielt sich Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts zufällig gerade in England auf, als ein Mister John Kemp Starley das erste Fahrrad mit zwei gleich großen Rädern und Kettenantrieb vorstellte. Davor hatte sich jahrzehntelang ein aus heutiger Sicht kurioser und ungelenker technischer Irrweg namens Hochrad – mit einem Maxi-Vorder- und einem Mini-Hinterrad – gehalten. Mit diesem Schabernack machte Starley Schluss – was wiederum Peugeot überzeugte, der seine seit 1881 bestehende Hochrad-Produktion sofort umstellte. Er muss überhaupt ein recht innovativer Mann gewesen sein: Nicht nur war er der Erste, der in Frankreich Fahrräder industriell herstellte, sondern ein paar Jahre später zog er dazu auch noch eine Autoproduktion hoch. Die 1891 gegründete Marke seines Namens ist übrigens die älteste, die noch existiert. (Mercedes-Benz ist zwar ebenso alt, aber nicht durchgängig unter diesem Namen.)
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