Lifestylemarken wie Armani, Versace oder Bulgari verkaufen längst nicht nur Mode bzw. Schmuck, sondern vor allem einen bestimmten Stil, den Sie auch in Ihren Hotels zelebrieren.
„Designhotel“ ist ein Allerweltswort geworden, so gut wie jedes Hotel, das ein bisschen auf „kreativ“ macht und nicht komplett konventionell daherkommt, darf sich so nennen und tut das auch.
Designerhotels hingegen sind schon etwas seltenere Geschöpfe – wobei einige auch schon wieder ausgestorben sind: Wenn man im Radisson in Düsseldorf anruft, weiß niemand mehr, dass das früher einmal ein Cerruti-Hotel war. (Und das vor etwas mehr als zehn Jahren unter dem Label Cerruti angedachte Haus eröffnete gar nicht erst unter diesem Namen, sondern gleich als Radisson.)
Gleiches passiert einem im NH Palazzo Moscova (früher Moschino) oder im G & V Hotel Royal Mile in Edinburgh, das vor seiner Umbenennung als Missoni-Hotel firmierte. Der Grund, dass sie scheiterten, liegt darin, dass es sich um reine Lizenzvergaben handelte, sprich, der gute Designername wurde ohne weiteres Zutun gegen bare Münze getauscht.
So etwas tut Lifestylemarken selten gut, ein schönes abschreckendes Beispiel ist Pierre Cardin. (Nicht dass das Monsieur Cardin arm gemacht hätte, ganz im Gegenteil. Aber als ernst zu nehmende Modemarke ist Cardin tot.) Eine Grundregel im Marketing von Lifestylemarken lautet: Man darf den Namen nicht auf völlig andere Branchen ausdehnen.
Außer man legt selbst Hand an in Sachen Design und Atmosphäre (und überlässt das einschlägige Know-how den Profis). Dann freilich kann es so richtig erfolgreich werden, wie die Beispiele Armani, Versace oder Bulgari zeigen. Wer in Hotels dieser Marken eincheckt, weiß, was ihn erwartet, nämlich Eleganz (Armani), Opulenz (Versace) oder stilvoller Luxus (Bulgari).
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