Kompromiss mit Plus. Der Fahrtwind im Gesicht, das Feeling eines Easy Riders, dennoch sind die vier Buchstaben gut gebettet: motorisierte Dreiräder vermögen es in jeder Ausführung, die stärken verschiedener Gefährte zu verbinden.
Man(n) entwickelt sich im Leben bekanntlich durchaus weiter. Und das ist auch gut so, denn: Erwachsene Menschen auf einem Tret-Dreirad aus Kindheitstagen wären jetzt nicht so spannend. Zum Glück und zur Freude adulter Dreirad-Fans hat sich auf diesem Gebiet in den letzten Jahrhunderten (!) aber einiges getan. Zum einen gibt es eine riesige Auswahl an (motorisierten) Gefährten mit drei Rädern, weil sich – zum anderen – auch die Technik ebendieser seit dem ersten Modell anno 1769 – dankenswerterweise – enorm weiterentwickelt hat. Die jungen Radler wurden zu erwachsenen Gasgebern, die Dreiräder zu Trikes. Darüber hinaus wurde die mögliche Geschwindigkeit auch etwas erhöht.
ANFÄNGE AUF DREI RÄDERN.
In zuvor erwähntem Jahr wagte ein gewisser Herr namens Nicholas Cugnot mit seinem mittels Dampfmaschine betriebenen Dreirad einen Vorstoß auf dem Gebiet der Trikes. Man stelle sich den großen Kessel an der Front vor – eher weniger ansehnlich. In den nächsten Dekaden folgten einige elektrisch angetriebene Modelle, bis im Jahre 1886, über 100 Jahre später, Carl Benz ein Modell mit Verbrennungsmotor und elektrischer Zündung präsentiert: den dreirädrigen Benz Patent-Motorwagen Nummer 1. Als 1888 Bertha Benz, die Frau des Erfinders, mit einem Fahrzeug des Typs III die erste Fernfahrt der Automobilgeschichte – 106 km von Mannheim nach Pforzheim – unternimmt, nimmt das Dreirad seinen Weg vom Versuch weg hin zum alltagstauglichen Gefährt. Sogar in Serie ging das sogenannte De Dion-Bouton-Motordreirad, das von 1897 bis 1905 zu den ersten seriengefertigten motorisierten Fahrzeugen überhaupt gehörte.
DREIRÄDER, TRIKES UND THREEWHEELER.
Heutzutage und nach fast 250 Jahren der „triangulären“ Entwicklung hat der Fan der Stufe zwischen gebräuchlichem Auto und Motorrad fast endlos viele Möglichkeiten, wie er sich wo auf drei Rädern platzieren möchte. So haben sich sowohl Zweirad- als auch Pkw-Bauer und eigene Spezialisten dazu entschieden, eine breite Auswahl an ebendiesen Gefährten zur Verfügung zu stellen. Harley-Davidson zum Beispiel setzt seit Jahrzehnten auf die „klassische“ Form mit hinten zwei und vorne einem Rad. Von den 1930er bis in die 1970er Jahre als ServiCar äußerst beliebt, ist das heutige Pendant dazu der Tri Glide Ultra. Seines Zeichens Trike, wie es im Buche steht – und für den Motorrad-affinen Beifahrer die wohl mondänste Art, open-air zu reisen. BRP auf der anderen Seite geht das Prinzip genau andersherum an und platziert seine zwei Räder vorne – als sogenannten Threewheeler.
Die Can-Am Spyder F3-Modelle verbinden präzise Stabilität mit der Flexibilität eines zweirädrigen Motorrads. Bekannter, aus dem Auto-Sektor kommender Vertreter dieser Anordnung ist die britische Luxus-Schmiede Morgan. Deren 3 Wheeler, erst seit 2011 wieder in Produktion, verbindet alte Dreirad-Tradition mit der Eleganz und Kraft der Moderne. Im Endeffekt ist es vollkommen egal, auf welche Positionierung des Extra-Rads man steht – drei Räder kombinieren die besten Eigenschaften von Auto und Motorrad und sorgen für Vergnügen auf der Straße. Wie es schon die Eltern auf dem kindlichen Dreirad gesagt haben: Auf die Plätze, fertig, los!
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