Havanna erwacht! Mit Fidel Castro starb der dogmatische Sozialismus endgültig, doch vom Massentourismus bleibt die Stadt vorerst verschont. Dafür erhalten die Kolonialbauten und Art déco-Villen der Karibik-Metropole neues Leben eingehaucht – als Galerien, Restaurants oder Hotels.
Ja, sie rauchen immer noch zwischen Capitol und der Uferpromenade Malecon, die 1954er Chevis und 1957er Fords. Doch man vergisst zwischen den rollenden Kuba-Klischées gerne, dass Havanna auch die wichtigste Kulturmetropole der Karibik darstellt.
So verwundert es auch nicht, dass es gerade die internationale Kunstszene ist, die abseits des Kreuzfahrt-Tourismus die kubanische Hauptstadt neu entdeckt. Anish Kapoor hatte hier seine Installation im Barrio Chino, der Star-Tänzer Carlos Acosta kam aus London zurück in seine Heimat, und auch die Galerie-Szene erwacht allmählich.
Sie wird immer noch von staatlichen Auflagen dominiert, doch Freigeister wie der Hauptdarsteller des Oscar-gekrönten „Erdbeere und Schokolade“, Jorge Perugorría, sorgen für frischen Wind. Im alten Rotlicht-Viertel zeigt sein „Estudio Gorria“ zeitgenössische kubanische Kunst, vor allem Zeichnungen. Es ist ein wenig vertrauter Teil der Altstadt mit ihren Kolonialbauten, doch auch in Habana Vieja ändern sich die Zeiten. Soeben hat das Gran Hotel Manzana Kempinski unmittelbar am Parque Central eröffnet.
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