Die Gattin richtet die Dinner-Einladung aus? Au Contraire, heute ist das durchaus auch Männersache. ein Knigge-Update und 10 luxuriöse haben-muss-Signature-Pieces für den edel gedeckten Tisch.
And I like large parties. They’re so intimate. At small parties there isn’t any privacy.“ Eine schon etwas extrem anmutende Aussage, die F. Scott Fitzgerald seiner Figur „The Great Gatsby“ da in den Mund gelegt hat. Die Realität abseits des Hollywood-Glitzers sieht natürlich ein wenig anders aus. Gerade in den letzten Jahren machen private Dinner-Einladungen allzu exaltierten Happenings wieder Konkurrenz.
Das spürt man auch im Traditionshaus „Augarten Wien“, das seit 1718 wie kein anderer für feinstes Wiener Porzellan steht. So beobachtet Andrea Stricker-Pokorn, zuständig für die Kommunikation: „Bei Speiseservicen legt man wieder mehr Wert darauf, den Tisch schön zu dekorieren und auch schön zu speisen.“ Wer dabei zu weißem Gold greift, beweist Stil – ohne dass es verstaubt wirken muss.
„Wir möchten vor allem auch zeigen, dass traditionelle Service-Blumendekore oder Ähnliches auch modern interpretiert werden können – mix and match sozusagen! Man kauft vielleicht nicht mehr ein komplettes Service, aber einzelne Elemente, wie eine Servierplatte oder Platzteller.“ Immer gefragter sind auch persönlich gestaltete Service mit Logo oder Familienwappen. Individualisierung: Dieser Trend zieht sich durch wirklich alle Lebensbereiche.
AUCH KNIGGE GEHT MIT DER ZEIT
Interessanterweise wenig Anklang fanden bei Augarten Workshops und Blogbeiträge zum Thema Etikette. Ob es an der bereits bestens informierten Klientel lag: Man weiß es nicht. Fakt ist: Benimm-Bücher reüssieren immer wieder am Markt. Ob „Grundzüge des gastronomischen Anstands“ (Rowohlt Verlag) oder „Lexikon der Benimmirrtümer“ (Ullstein Verlag) – das Interesse ist da.
Auch wenn wir uns alle für noch so kultiviert halten: Selbst die Etikette ändert sich mit der Zeit – und manch eine Selbstverständlichkeit kann heute durchaus als antiquiert gelten. So hat man früher etwa pro Gast 80 cm Platz an der Tafel kalkuliert, heute gelten 60–70 cm durchaus als sinnvoll. Oder sind Sie der Meinung, dass man den Wunsch des Gastgebers, bitte keine Geschenke mitzubringen, geflissentlich überhören sollte?
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