Luxus-Tiere. Einfach aus Liebhaberei, manchmal als Statussymbol oder sogar als Investitionsobjekt – So manches „Herrl“ lässt sich seinen Liebling schon mal Millionen kosten.
Es sind geschätzt rund 30 Millionen Hunde, Katzen, Vögel und anderes Kleingetier, welche Deutschlands Häuser, Wohnungen und Gärten bevölkern, dabei sind die unzähligen Zierfische und Reptilien in mehr als drei Millionen Terrarien und Teichen noch gar nicht miteingerechnet. In mehr als jedem dritten deutschen Haushalt (35 Prozent) lebt zumindest ein Haustier, der Gesamtumsatz rund um Fifi, Stupsi und Co. wird auf mehr als vier Milliarden Euro geschätzt. Es sind schon beeindruckende Zahlen rund um unsere kleinen Lieblinge. Der HaustierMarkt boomt – und so manche Anschaffung geht sogar in die Millionen.
DER GALOPP-FLOP
Es befinden sich wirklich wahre Luxusobjekte in den Top Ten unserer Hitliste, wobei „The Green Monkey“ sozusagen den Vogel abschießt. Aber es ist kein Affe, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern das weltweit teuerste Pferd mit den vermeintlich besten Genen im (Voll)Blut. Als Nachkomme zweier ehemaliger KentuckyDerbySieger sollte „The Green Monkey“ in die großen Fußstapfen seiner Eltern treten und dieses bedeutende Galopprennen in den Vereinigten Staaten ebenfalls gewinnen. Damals unglaubliche 16 Millionen Dollar wurden 2006 bei einer Auktion für den Hengst bezahlt – eine Investition, die sich auf der Rennbahn allerdings nie bezahlt gemacht hat. Dreimal stand der Galopper am Start und erreichte dabei gerade einmal einen dritten sowie zwei vierte Plätze. Dafür darf der „Pensionist“ jetzt sein LuxusDasein als Deckhengst genießen und verdient – bei einer Decktaxe von 5.000 USDollar – auf diese doch „angenehme“ Weise noch ein paar „Brötchen“ für seine Besitzer.
JUWELEN IM KARPFENTEICH
Ebenfalls die MillionenGrenze übertreffen einige „schwimmende Juwele“ in Teichen ihrer Besitzer. Wer ein Exemplar eines echten japanischen KoiKarpfens – in der Landessprache „Nishikigoi“, wörtlich „Brokatkarpfen – sein Eigen nennt, der hat es geschafft. Vor allem im asiatischen Raum ist ein ChampionKoi ein unumstößliches Statussymbol. Man setzt den Koi mit herausragenden Eigenschaften wie Erfolg, Geduld und Ehrgeiz sowie Glück und Reichtum gleich. „Je größer der Koi, desto reicher der Besitzer“ – so lautet ein altes japanisches Sprichwort. Gar kein Wunder also, dass manche KoiKarpfen an die ein Meter oder noch größer werden und weltweit zu einem Luxusinvestment geworden sind. Auch die Tatsache, dass manche Koi um astronomisch hohe Summen von bis zu 1,5 Millionen Euro den Besitzer wechseln, hat zum Mythos Koi beigetragen.
NUR DAS BESTE IST GUT GENUG
Jedes Jahr im November geht es im japanischen Ojiya rund, wenn sich Sammler, Händler und Züchter aus der ganzen Welt einen regelrechtes Wettbieten liefern, um sich die besten und schönsten Jungtiere zu sichern. Die immensen Preise, die für einen Koi bezahlt werden, richten sich nach verschiedenen Gesichtspunkten: Herkunft, Größe, Gewicht, Zeichnung und Alter spielen dabei die größten Rollen. Ein in Deutschland gezüchteter KoiKarpfen wird beispielsweise weitaus günstiger gehandelt als ein aus Japan stammendes Tier. Die Fische sind mit einer ganz besonders intensiven Farbbrillanz gesegnet und drehen ruhig und entspannt ihre Runden in ihrem Revier. Ein ganz wesentliches Merkmal der Tiere, die bei artgerechter Haltung gut und gerne bis zu 80 Jahre alt werden können, ist ihre Zahmheit und ihre Vertrautheit Menschen gegenüber, denen sie sogar aus der Hand fressen. Doch wer seinen KarpfenTeich mit einem Koi bereichern möchte, muss bedenken, dass es sich bei den Fischen um sehr anspruchsvolle Haustiere handelt. Wie heißt es doch: Nur das Beste ist für einen Koi gerade gut genug!
STATUSSYMBOL TIBET-MASTIFF
Ein chinesischer Makler hat einem Zeitungsbericht zufolge auf einer LuxusHaustiermesse umgerechnet 1,4 Millionen Euro für einen jungen TibetMastiff bezahlt. Ob wahr oder nur einer Abmachung zweier Züchter entsprungen, lässt sich zwar nicht eindeutig aufklären, Tatsache ist aber, dass der tibetanische Mastiff in Asien als Statussymbol gilt für das schwindelerregende Summen bezahlt werden. Die riesigen TibetMastifs mit ihrer löwenähnlichen Mähne werden bis zu 66 cm groß und sind sehr kräftig gebaut – Asiaten zeigen mit dem Besitz dieser LuxusRasse in der Öffentlichkeit ihren Reichtum. Aus diesem Grund sind die Preise für diese knuddeligen Prestigeobjekte vor allem in den letzten Jahren enorm gestiegen.
FERRARI VS. KOI-KARPFEN
Stellt sich zum Abschluss die Frage: Was ist denn echter Luxus? Ist es der nagelneue Ferrari in der Garage oder die schicke DesignerUhr am Handgelenk? Oder ist es doch eher das Streicheln eines KoiKarpfens bzw. ein Spaziergang mit einem mächtigen TibetMastiff? Schön wäre wohl alles – plus Gesundheit und etwas streßfreie Zeit …
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